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BOHODAR SHVED UND SEINE MUSIKALISCHE REISE.

Seit meiner frühsten Zeit als Kind, erinnere ich mich stets an die Musik .

Sie war und ist für mich wie meine wahre Heimat.

Auch an das Göttliche in Uns...


Seit ich noch sehr klein war, wusste ich dass die Göttliche Präsenz -in allem was ist -mit der Musik und mit meinem Leben absolut verwoben sind.

Ich musste nur rausfinden – wie genau.


Seit meinem vierten Lebensjahr habe ich mein eigenes Klavier bekommen.

Und ich hatte einen der begnadensten Lehrer gleich zu Beginn meines musikalischen Lebens: Yurij Bonj.

Er war und ist ein brillanter klassischer Pianist- und Jazz-Improvisator.

Das erste, was ich bei ihm lernen durfte, war absolut uneingeschränkte Klaviertechnik (wo alles möglich war..)und - das Improvisieren!

Das Letztere ist wahrlich das Wertvollste an der Musik überhaupt.

Ich lernte bei ihm die Bausteine in der Musik zu erkennen und anzuwenden, damit frei umzugehen und erst dann konnte ich es sehen, wie die grossen Meister wie Mozart oder Bach sie angewandt hatten....

Ca. ab meinem 15 Lebensjahr begann ich dann sehr intensiv meine Dirigierausbildung. (Dazu gehörte der Unterricht auf der Querflöte und Violine).

Zur gleichen Zeit begann ich dann in einem sehr bekannten Chor bei uns in der Stadt zu singen; das Singen prägte mein Leben als Musiker und Mensch seit dem enorm.

Ich assistierte gleichzeitig bei dem Chorleiter dieses Chores; er gab mir dann seinen Chor (und dazu ein Kammerorchester ) für meine erste Auftritte als Dirigent (ich war 19`).

Während meines Studiums an der Musikhochschule gründete ich mein erstes Orchester – Lviver Kammer-Symphonisches Orchester.

Das Neue dabei war, dass wir die besten Musiker aus allen in der Stadt existierenden Orchester zusammen führten und so ihnen die Gelegenheit gaben, gleich auf einem sehr hohen Technischen- und Verständigungsniveau einzusteigen.

Zusätzlich dazu habe ich einen Produzenten und Manager, der aus der Grossen Pop-Rock-Showwelt bekannt war, eingeladen, unser Orchester zu promovieren.

Das hat dazu geführt, dass unsere Säle voll waren, gefüllt mit Publikum aller Generationen, die Tickets waren im Vorfeld ausverkauft und Annonce über unsere Auftritte waren auf allen Radiokanälen der Stadt einen Monat zuvor zu hören!

1998 ging ich nach Salzburg ans Mozarteum. Schon damals hatte ich Vision über meine Mysterien: ein Gesamtwerk mit aufeinander folgenden Teile der Musik und des Wortes.

Mir fehlte aber das Wissen über die Musik. Ich wusste, ich möchte im deutschsprachigen Europa studieren, um über die Musik praktisch alles zu erfahren, was heute in der so genannten „Profi-Musiker-Welt“ nur zugänglich ist. Daher war es für mich ein Segen zu den damaligen Zeiten noch (1997) nach Salzburg gehen zu können.

In Salzburg waren es die glückseligsten Zeiten für mich als damals 25-jähriger Dirigent aus der Ukraine: die grosse Welt der „Klassischen“ Musik in der Erfahrung der deutschsprachigen Mitteleuropäischen Tradition lag mir zu Füssen!

Ich konnte alles lernen:

- da hatte ich Barock-Tanzunterricht (und konnte plötzlich „verstehen“ warum die Phrasen bei Bach z.B. so und nicht anders artikuliert werden;

- und da landete ich im Salzburger Bachchor als Sänger und Assistenz bei Howart Armen:

ich konnte auftreten bei den Salzburger Festspiele;

- nach der Schliessung der Hauptgebäude vom Mozarteum war die Dirigierabteilung im Grossen Festspielhaus untergebracht:

wir, Dirigierstundenten konnte so alle Proben und Konzerte (die letztere dann über die Beleuchtung in der Kuppel der Decke!) live erleben!;

- ein Zusatzstudium an der Abteilungen für Alte Musik und für Kirchliche Musik brachten mir gleichzeitig die unglaublichsten Lehrer, wie Wolfgang Brunner (Gründer und Leiter der Salzburger Hofmusik),Prof. Herliberd Metzger (Domorganist von Salzburg), Howart Armen (einer meinen grössten Lehrer in der Barockmusik und Chorleitung) und die Erfahrungen im Orgel- und Cembalo- Spiel,auch Leitung eines Barockensembles vom Cembalo aus;

- durch einen sehr intensiven Zugang zu der Gesangausbildung am Mozarteum war ich in den Kursen bei Richard Miller, Dieter Fischer-Dieskau ;

- mein Dirigierlehrer im Hauptfach war Dennis Russel Davies:

wir, seine Studenten, reisten ihm in seinen Europäischen Engagements überall nach – Wien, München, Stuttgart.

Das Mozarteum bezahlte uns die Reisen.Wir konnten mit ihm im Zug danach immer über seine Proben diskutieren;

- Zusätzlich kam ich dann zu drei weiteren wichtigen Lehrer in meinem leben:Zholt Nagy und Peter Eötvos (für Neue Musik) in Paris und Edenkobenund meinen wahren Meister – Yurij Simonov (Budapest und Moscau) Maestro Simonov hat zu einer der grössten Umwandlungen in mir, im Verständnis des Dirigierens, der Technik ein Orchester zu leiten und der Verantwortung gegenüber diesem Beruf, geführt.

Es war für mich lerndurstigen jungen Mann, der noch die Sowjetunion mit seinen Einschränkungen erlebte, und hier plötzlich „Alles“ erfahren durfte, wie das Ankommen im Paradies!

Ich wusste, diesen Privileg darf ich erfahren, da ich dann das ganze Wissen bei mir in der Heimat vermitteln werde.

Ja, ich wollte zurückkehren in meine Heimat, um dort, an meinen Mysterien weiterzuarbeiten.

Zweieinhalb Jahre später gab es dann einen grossen Wechsel in die Schweiz.

In der reichen an Kulturtradition Stadt Basel durfte ich gleichzeitig in das Operntheater reinkommen (als Assistenz) mit Jürg Heneberger in Kontakt kommen (Ensemble für Neue Musik) und voll in Genuss eines Fernstudiums an der Schola Cantorum für Alte Musik kommen. Die Letztere gab mir dann die Kontakte, die ich bis heute geniesse auch in Realisierung meiner heutigen Mysterien.

Im Jahre 2005 habe ich zum ersten Mal in die Ukraine eine Gruppe von Barockmusiker aus der Scola Cantorum bringen können; es war eine Zusammenarbeit mit Musikern aus Lviv im Rahmen des “Festivals für Alte Musik".

Seit dieser Zeit brachte ich bereits 6 verschiedene Projekte aus der Schweiz in die Ukraine und 5 aus der Ukraine in die Schweiz .Ich fühlte mich plötzlich wie eine Brücke die die beiden Kulturen und Erfahrungen zur Begegnung bringt, jungen Musiker in Lviv die Europäische Erfahrung zugänglich macht.

Einer der wichtigsten Begegnungen in meinem Dirigentenleben war dann das Kennenlernen und die darauffolgende Assistenz bei Kirill Petrenko in Lyon und Wien. Dieser Mann hat mich als Dirigent und Musiker extrem geprägt.

Durch die Assistenz bei im in Lyon (fast über 5 Jahren) hatte ich das Gefühl des intensivsten Studiums meines Lebens Zeuge zu sein.

Ja, Assistieren bei ihm bedeutete gleichzeitig die Schule des Lebens zu erfahren, was das Dirigieren betrifft. Ich könnte sehr viele Seiten dazu gebrauchen um nur ungefähr zu beschreiben, was ich bei ihm alles erleben und lernen durfte...

Es ist und bleibt einer der bewegtesten Erfahrungen im Dirigent-und Musikersein meines Lebens.

Dadurch, dass er mich nach Lyon einlud, kam ich in Kontakt mit dem Intendanten der Lyoner Oper - Serg Dornyj. Dank ihm war ich dann immer wieder eingeladen nach Lyon zu kommen, zu assistieren bei Kazushi Ono, Vasiliy Synajskyj, Teodor Currentzis mit Peter Sellars, auch die Einstudierung und Leitung des Opernchores in mehreren Produktionen am Festival Aix-en-provance.

Als Abschluss kann ich nun sagen - mein ganzes Leben war bis jetzt perfekt darauf ausgerichtet, mich auf meine Mysterien vorzubereiten.

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