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ÃœBER DAS DIRIGIEREN AUS MEINER SICHT

Die Bedeutung und der Stellenwert in der Gesellschaft des Berufes des Dirigentens hat sich im Laufe der Jahrhunderte extrem stark gewandelt.

...... am Anfang war der Dirigent als eine Art Notwendigkeit zwischen Musikern gar nicht eingeplant, einem zusätzlichen Musiker der kein Instrument spielt oder singt, sondern das Ganze entstand  koordiniert von alleine je größer die Gruppen der Musizierenden wurden.

In der ursprünglichsten Form war es ein Musiker der meistens auch ein Instrument vor sich hatte der auch mit spielte und aber hauptsächlich die Gruppen koordinierte damit sie zeitlich übereinander kommen.

Mit der Zeit und vor allem der Entwicklung der Musik Stil-Richtungen kam mehr und mehr die Bedeutung des Dirigenten als des Interpreten des Ganzen. Es war ein Mensch der das Musizieren von mehreren Musikern eine Form, Gestaltung und Bedeutung gab!

Es entwickelte sich soweit, daß die Person eines Dirigenten in den absoluten Vordergrund gestellt wurde.
Er wurde zu einer Art Guru oder Meister der die anderen Musiker, die halt nicht diese Höhe der Bewusstsein oder Musik- Meisterschaft erlangten, lehrte, formte, weiterentwickelte.
Solche Gurus haben sich oft übermäßig über alle anderen gestellt. Auch die männerdominierte Gesellschaft hat gerne ihnen diese Bedeutung gegeben, da es die selben Männer waren, in der Politik und anderen Aspekte unseres Lebens, die gerne die Hierarchie auch in der Musik sehen wollten.

In unserer Zeit erleben wir eine ganz neue Ära dieses Berufes. Eine zu starke Autorität eines Dirigenten wird förmlich von jeglichen Orchester auf stärkste Weise abgelehnt. Es geht beim gemeinsamen Musizieren mehr darum, daß ein Dirigent den Musiker Raum gibt sich in ihrer Musikalität und ihrem Wissen und Können zum höchsten Ausdruck des ganzen Werkes zu bringen! Ein Dirigent der gut ausgestattet ist mit allen beruflichen Know-hows und gleichzeitig gerne in den Hintergrund tritt, um im wahrsten Sinne eine Symphonie des Zwischenmenschlichen im Orchester oder Chor in den Vordergrund treten zu lassen zu ermöglichen.

Für mich und meinem Dirigier-Weg ist diese letztere Qualität sehr prägend aber nicht vollkommen, um mich ausschließlich darin zum Ausdruck zu bringen.

Von der Generation der Dirigenten die noch die starke Führung und Autorität auf ihre Mitmenschen und Mitmusiker ausstrahlten habe ich für mein Dirigier-Leben ein sehr wichtiges Aspekt mitgenommen:
Die Verantwortung übernehmen.

Die Fähigkeit Verantwortung zu übernehmen für jeden einzelnen Musiker in seiner Entwicklung im Rahmen des Projektes Orchester oder Chor ist eine Qualität der alten Schule.
Es beginnt damit dass ein wahrer Dirigent aus meiner Sicht die Werkwahl so trifft, daß es zum höchsten Entwicklungswohl des Orchesters oder des Chores wird.
Und dann mit Probenbeginn
und bis zu den erfolgreichen Konzerten geht es darum langfristig den Klangkörper zu formen, ihn in seine einmaligen Klangfülle entwickeln lassen und jedem Musiker auch seine Entwicklungsstufen in diesem großen Ganzen zu ermöglichen.

Ein wahrer Dirigent ist aus meiner Sicht ein Meister ,aber nicht ein solcher der sich in den Vordergrund stellt, sondern der im Zwischenraum unsichtbar wird und doch ohne seine Präsenz die Gesamtgestaltung nicht möglich wird.

Bei meiner Generation der Dirigenten sehe ich oft ein trauriges Beispiel wo sie das Orchester nutzen um schnell voran zu kommen.
Wobei für mich gilt es sich dem jeweiligen Orchester ganz und voll zu widmen und bei ihm an zu kommen.

Wenn wir einen Bogen über die Seiten eines Streichinstrument bewegen so gibt es oft quietschende Töne die verursacht sind mit einem zu starken Druck des Bogens auf die Seiten.

Dann gibt es aber so etwas wie Pfeiftöne, wenn der Bogen zu leicht ist und der Musiker sich nicht zutraut den richtigen Druck auf die Seite aus zu üben.
Ein wahrer und schöner Klang ergibt ein Streichinstrument nur dann. wenn der Bogen sich genug schnell und mit einem richtigen Druck gleichzeitig bewegt so dass die Seite sich frei entfalten kann.

Es ist eine optische Täuschung, daß der Bogen durch Druck den Klang des Instruments erzeugt, es ist eher so, daß der Bogen mit gekonnter Führung der Seite Freiheit gibt so, daß das Instrument das bereits den Klang in sich trägt vollkommen zu seiner Entfaltung kommt.

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Dirigieren: Biografie
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